Doppelsieg der MG Wasen am Bernisch-Kantonalen Musikfest in Thun

02. Jul 2019

Über 30 Vereine aus dem Emmental/Oberaargau und Luzerner Hinterland haben am Bernischen Kantonal-Musikfest 2019 in Thun teilgenommen. Über allem standen die Kameradschaft und die Freude am Musizieren. Aber auch der Ehrgeiz, gemeinsam etwas zu erreichen. Das hat sich bei vielen «Regionalen» ausgezahlt, insbesondere bei der Musikgesellschaft Wasen unter der Leitung von Marc Fuhrer. Sie kehrte mit Doppelgold für ihren Sieg sowohl in der Konzertmusik als bei der Parademusik nachhause.

Dirigent Marc Fuhrer liess mit der «Wase-Musig» nichts anbrennen. Mit viel Kompetenz, Feingefühl und auch mit unkonventionellen Proben und Veranstaltungen setzte er alles daran, mit den 46 Musikantinnen und Musikanten gut vorbereitet und in bester Stimmung nach Thun zu fahren. Probewochenende, Proben mit diversen Musik-Profis und auch ausserhalb des Vereinslokals forderten von ihm selbst und von den Musikantinnen und Musikanten viel Engagement und Disziplin.

«Spielt, spielt mit jeder Konsequenz!» Marc Fuhrer, Dirigent MG Wasen

Stets aber war es ihm ein Anliegen, die Freude am Musizieren in den Vordergrund zu stellen. «Geniesst das Fest!», rief der Dirigent seine Leute nach der letzten Probe auf. Und: «Spielt, spielt mit jeder Konsequenz! Nehmt eure Freude und euren Drive mit nach Thun!».

Schönwetter-Auftrieb für die «Schmetterlinge»
Mit dem Aufgabenstück «Slowenian Rhapsody» von Marco Nussbaumer und der «Lepidoptera Suite» (Schmetterlings-Suite) von Cedric Fuhrer, ein Auftragsstück für das Bernische Kantonal-Musikfest 2019 in Thun, trat die MG Wasen am Sonntag gegen 60 weitere 3. Klasse-Harmonie-Gesellschaften an.

Ihr Startplatz Nr. 1 im ersten Block war ihr Landeplatz. Morgens in aller Frühe fuhr die «Wase-Musig» los. Der idyllische erwachende Morgen musste ein gutes Omen sein für einen sommerlichen Höhenflug der «Schmetterlinge». Nach dem gemeinsamen Frühstück in Thun blieb für das nervöser werden kaum noch Zeit. Einspielen und für die Konzertmusik als erste vor den strengen Experten und dem erwartungsvollen Publikum antreten folgten sich Schlag auf Schlag. Die Crew hatte sich Marc Fuhrers Worte in jeder Beziehung zu Herzen genommen, liess sich sowohl im Aufgabenstück als in der sehr anspruchsvollen «Schmetterlings-Suite» als Selbstwahlstück vom Dirigenten durch heikelste Passagen führen und legte zwei fulminante, kraftvolle Vorträge hin.
Erfüllt vom Applaus des Publikums und vielen anerkennenden Worten konnten die idyllische Stimmung am See und die Kameradschaft für einige Stunden entspannt genossen werden. Bei der Marschmusikparade gab die «Wase-Musig» nochmals ihr Bestes. Mit Halbschatten und leichter Seebrise herrschten beste Voraussetzungen. Anschliessend aber waren Glace, ein kühles Bier und Abkühlung im See gefragt.

Grosse Anspannung an der Rangverkündigung
Am späten Nachmittag folgte nach der Veteranenehrung die Rangverkündigung. Welche Anspannung für alle … Die Vizepräsidentin des Bernischen Kantonal-Musikverbands und Vertreterin des Landesteils Emmental, Romana Rothen, las die Ranglisten von hinten. Als sie bei der Rangverkündigung im Lachensaal auf Rang 4 vorgestossen war und die MG Wasen noch nicht erwähnt hatte, stiegen erste Mitglieder auf die Bänke. «Rang 1 mit 190,33 Punkten: Musikgesellschaft Wasen – ich gratuliere.» Der Jubel aus Wasen hatte keine Grenzen, Tränen der Freude flossen ungehindert. Das «Tüpfchen auf’s I» war die weitere Goldmedaille der «Wase-Musig» für ihre Darbietung in der Parademusik. Sie teilte sich diesen 1. Rang mit der MG Wahlendorf. Die beiden Punktegleichen liessen 59 weitere Gesellschaften hinter sich.

Die Experten aus der Reserve gelockt
Neuer Jubel, als die Expertenberichte eintrafen: «Danke für diesen Start in den Tag, ein tolles Orchester mit viel musikalischer Energie», mehrmals «Bravo Chef» und «Wow, war das ein Auftakt in den Sonntag hinein» oder «un grand bravo à vous tous et bonne suite» sind nur einige der exzellenten Kommentare der Experten. Die Musikgesellschaft Wasen hatte diese mit ihrem mitreissenden, überzeugenden Auftritt völlig aus der Reserve der sonst eher «trockenen» Kommentare geholt und sich in den Konzertvorträgen die höchste Punktezahl unter den 31 im Lachensaal bewerteten 3. Klasse-Harmoniemusiken gesichert (die anderen 30 spielten im Bärensaal).

Abschluss im Grütli
Nur zögernd setzte sich die Crew schlussendlich in Bewegung, um von Bernhard Stucki von Sommer AG, Grünen, nachhause chauffiert zu werden. Wie gross war die Überraschung, als beim Bahnhof Wasen die Musikgesellschaft Sumiswald ihre siegreichen Kameradinnen und Kameraden mit einem musikalischen Ständchen und vielen Gratulationen erwartete. Im Restaurant Grütli wurde die «Wase-Musig» schliesslich zum Abendessen und zum Ausklang des ereignisreichen Musikfests erwartet. «Doppelgold» und der schöne Tag dürften im Verein unvergessen bleiben.


Text: Liselotte Jost

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